intelligente tutorielle Systeme

intelligente tutorielle Systeme
intelligente tutorielle Systeme,
 
komplexe Computerprogramme, bei denen verschiedene Komponenten unterschieden werden können. Als wesentliche Komponenten gelten die Wissensbasis, die die Expertenkomponente darstellt und die das zu vermittelnde Wissen enthält, das Lernermodell, in dem Informationen über den jeweiligen Wissens- und Kenntnisstand des Lernenden repräsentiert sind, sowie die tutorielle Komponente, die aufzeigt, wie der Lernende von dem System unterrichtet werden soll.
 
Versuche, Computer zur Wissensvermittlung im Schul- und Bildungsbereich einzusetzen, wurden bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren unternommen. Das Lernen mit dem Computer war dabei in der Regel auf wenig flexible Lehrstoffdarbietungen beschränkt, weil die verwendeten Programme wegen der verfügbaren Speicherkapazitäten nur über geringe anpassende Diagnose- und Rückmeldemöglichkeiten verfügten.
 
Mittlerweile hat sich die Ausgangslage für die Entwicklung computerisierter Lehrprogramme sehr stark verändert. So sind z. B. im Bereich der Entwicklung der Computer-Hardware in den zurückliegenden Jahren rasante Fortschritte im Hinblick auf Rechenleistung und Speicherkapazität gemacht worden, und dieser Trend dürfte sich vermutlich in der näheren Zukunft noch verstärkt fortsetzen. In der Forschung zur künstlichen Intelligenz werden derzeit Entwicklungen vorangetrieben, die in effizienter Weise auch sehr komplexe Programmierprobleme, wie sie bei der Erstellung komplizierter Computerprogramme auftreten, besser handhabbar machen.
 
In der Kognitionsforschung richten sich darüber hinaus (anders als bei der am Behaviorismus orientierten Forschung) die theoretischen Arbeiten auf die Analyse geistiger Prozesse sowie der Repräsentation des Erwerbs und der Veränderung von Wissen. Dabei verweisen neue Ansätze im Bereich der Theorie semantischer Netzwerke und mentaler Modelle auf Möglichkeiten, die geistigen Aspekte von Lernprozessen auf differenzierte Weise zu untersuchen. Alle diese Strömungen eröffnen der Konstruktion computerisierter Lernprogramme neue Perspektiven. Dabei zielen die Bemühungen verstärkt darauf ab, den Computer auch für den flexiblen und adaptiven tutoriellen Dialog einzusetzen.
 
Die Entwicklung intelligenter tutorieller Systeme steht noch am Anfang. Die Auseinandersetzung mit ihnen dient zur Zeit noch stärker der Klärung von Forschungsfragen als der Realisierung konkreter unterrichtsrelevanter Einsatzmöglichkeiten auf breiterer Basis.

Universal-Lexikon. 2012.

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